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Nesse-Geschichte

Die Stadt Leer hat zwei Hafenarme, den Industriehafen einerseits und den Handels- und Freizeithafen andererseits. Innerhalb dieses Gebietes liegt die Halbinsel "Nesse".

Auf dem Nesse-Gelände erhielt ab 1936 die Fa. Connemann eine ca. 4 ha große Fläche zur agroindustriellen Nutzung in Erbbaurecht, welches im Sept. 1998 an die Stadt Leer rückübertragen wurde. Das Grundstück liegt der Altstadt von Leer gegenüber. In den Jahren 1998 bis 2001 wurden diverse städtebauliche Planungsvarianten intensiv diskutiert, die mit der Entwicklung eines Masterplanes beendet wurden. Zum 01.01.2002 ist der städtische Eigenbetrieb "Leeraner Entwicklungs- und Erschließungs-Betrieb" (LEEB) gegründet worden.

Das nunmehr auf der Grundlage des Masterplanes verfolgte städtebauliche Konzept wurde aus der mehrheitlich favorisierten Planungsvariante "Maritime Promenade" entwickelt. Im April wurden erste Sondierungsgespräche mit dem Nds. Wirtschaftsministerium für die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Fördermitteln geführt, woraufhin im Mai ein Ortstermin in Leer stattfand.

Im Juli 2003 fasste der Rat der Stadt Leer den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 173 für das Gebiet westlich der Nessestraße und östlich des Handelshafens "Neues Nessequartier". Damit wurden die städtebaulichen Rahmenbedingungen für die Umstrukturierung des ehemals industriell bzw. gewerblich genutzten Geländes zum Mischgebiet geschaffen. Im Mai 2004 wurden die Bauleistungen Uferpromenade Ernst-Reuter-Platz und Nesse sowie vorläufige Erschließung des Nessegeländes und die Brückenbauleistungen ausgeschrieben. Am 19.11.2004 wurden die Fördermittel für die touristischen Maßnahmen (Brücke, Uferpromenade mit Bootsanlegestellen und Sichtachse Denkmalplatz zum Handels- und Freizeithafen) in Höhe von 3 Mio. Euro vom Land Niedersachsen bewilligt.

Am 06.12.2004 wurde im Rahmen eines feierlichen Festaktes vor ca. 100 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung der erste symbolische "Rammschlag" für die neue Fußgängerbrücke und Uferpromenade (im Bereich des Ernst-Reuter-Platzes und entlang des Nessegeländes zwischen Dr.-vom-Bruch-Brücke und Georgstraße) gemeinsam durch Herrn Bürgermeister Wolfgang Kellner und Herrn Walter Hirche, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, ausgelöst. Bürgermeister Wolfgang Kellner sprach in seiner Ansprache von einem historischen Entwicklungsschritt, einem Jahrhundertprojekt für die Stadt Leer. Wirtschaftsminister Walter Hirche sah durch die angestrebte städtebauliche Entwicklung auf der Nesse und die touristischen Infrastrukturmaßnahmen entlang des Handels- und Freizeithafens eine neue Identität für die Stadt Leer entstehen.

Die Fußgängerbrücke wurde als Schrägseilbrücke gebaut, die den Handelshafen stützenfrei quert und in Brückenmitte mit zwei beweglichen Klappteilen ausgerüstet ist, um im Bedarfsfall die Passage größerer Schiffe in den hinteren Teil des Handelshafens zu ermöglichen. Die gesamte Maßnahme "Fußgängerbrücke" beinhaltet außerdem die Erneuerung der abgängigen Ufereinfassung am Ernst-Reuter-Platz und die Herstellung von hinterfüllten Stützmauern auf dem Nesse-Gelände, um die Brücke an die herzustellenden umgebenden Verkehrsflächen anzubinden.

In die touristischen Maßnahmen wurden insgesamt rd. 6,2 Mio. Euro investiert, wovon 3,0 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bezuschusst wurden. Weitere 2,3 Mio. Euro flossen in die erforderlichen Erschließungsmaßnahmen (Kanäle, Straßen, Beleuchtung), welche nicht förderfähig waren. Somit ergab sich ein Gesamtinvestitionsvolumen für die öffentlichen Baumaßnahmen von rd. 8,5 Mio. Euro. Das neue Baugebiet mit einem Nettobauland von 35.000 qm ist in 18 Baufelder unterteilt.