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Ausschlaggebende Faktoren

Drei Faktoren führten zur Entwicklung dieses Modells, das als eine öffentliche Einrichtung konzipiert ist, die über Aufklärung vorbeugend rechtem Gedankengut entgegenwirken soll.

  • Das ständig steigende rechte Gewaltpotential im gesamten Bundesgebiet sowie in der näheren Umgebung sollte alle politischen/ sozialen/ wirtschaftlichen Gremien in Städten und Gemeinden in die Verantwortung nehmen, Wege zu finden und Möglichkeiten zu entwickeln, diesen Tendenzen aktiv zu begegnen. Eine große Chance ist in der präventiven Arbeit zu sehen, u.a. der vorbeugenden Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus.
  • In den letzten Jahren entstanden zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Nationalsozialismus in Gesamtostfriesland in Form von Dokumentationen, Chroniken, Aufsatzsammlungen und so weiter.
    Archive öffnen ihre Bestände für die Öffentlichkeit, privates und öffentliches Engagement, die Quellen zu sichten und zu veröffentlichen, nimmt zu. Die in den Archiven im Original vorliegenden Unterlagen beziehen sich auf die Region, die zur unmittelbaren Lebens- und Erfahrungswelt hiesiger junger Menschen gehört. Sie könnten, wie das Beispiel Leer zeigt, auch anderswo in gleicher Form an die Jugend herangetragen werden.
  • In den neuen Richtlinien zum Geschichtsunterricht wurde die Akzentsetzung auf Orts- und Regionalgeschichte (im Bereich "Handlungs- und Kulturräume") verankert. Hiermit ist eine bessere "sinnliche" Geschichtsvermittlung durch die größere Nähe zur historischen Quelle beabsichtigt. Die entsprechenden Quellen sind in den Archiven zu finden. Das archiv- und ortsunkundige Lehrpersonal allerdings wäre mit diesem Ansatz überfordert. Archivpädagogen dagegen kennen die Quellenlage und die Regionalgeschichte. Sie könnten den Unterricht im Archiv sowie die Heranführung an das Quellenmaterial übernehmen.

Das "archivpädagogische Modell" (denkbar wäre sogar ein Netzwerk von Anlaufstellen im ganzen Bundesgebiet) verbindet alle diese Faktoren in idealer Weise und bringt so alle Voraussetzungen mit sich für die praktische Umsetzung präventiver Aufklärungsarbeit.